Kamus-Quantum

KAMUS

Zu den Begründern des RadiKAlen KonstruktivisMUS gehören der schweizer Kinderpsychologe Jean Piaget, der österreichisch-amerikanische Psychologe Ernst von Glasersfeld und der österreichisch-amerikanische Kybernetiker Heinz von Foerster. Der radikale Konstruktivismus ist eine Philosophie des Lernens und Wissens. Lernen geschieht durch Handeln. Das Gelernte – Wissen – wird nicht von außen vermittelt sondern durch das Individuum “konstruiert”. In diesem Sinn kann der Lehrer kein Wissensvermittler sein sondern “nur” Moderator, der beim “Konstruieren” unterstützt. Eine weiteres Merkmal dieser Philosophie ist die Erkenntnis, dass es keine objektive Wahrheit geben kann. Wahrheit entsteht immer nur in der subjektiven “Wahr-Nehmung”. Jeder Mensch konstruiert seine eigene Wahrheit. Daraus folgt eine dem radikalen Konstruktivismus eigene Ethik, die von Toleranz und (Eigen-) Verantwortung gekennzeichnet ist.

Meine “Wahrheit” ist nicht besser oder schlechter als die “Wahrheit” eines Anderen. Das verpflichtet zur Toleranz. Mein Denken und Handeln sind Ergebnisse meines “Konstruierens”. Daher trage ich ganz allein die Verantwortung für die Folgen meines Denkens und Handelns. Die so beliebte Flucht in die Opferrolle ist damit nicht mehr möglich.

Die Wissenschaften propagieren es schon längst. Der radikale Konstruktivismus ist ein menschenwürdiges, ethisches und vernünftiges Konzept für die Erziehung unserer Kinder, deren Schul- und Berufsausbildung und nicht zuletzt für die Führung von großen Organisationen.

 

QUANTUM
“Handle stets so, dass die Anzahl Deiner Möglichkeiten zunimmt!”
Heinz von Foerster

Sie sitzen im Urlaub am Meer auf einem Felsen und schauen in die Brandung. Eine besonders hohe Welle schlägt unter ihrem Sitzplatz auf, und die Gischt sprüht über Sie hinweg. Ihre Kleidung und das Buch, das Sie gerade lesen, werden pitschenass. Wassertropfen rinnen über Ihr Gesicht. Einer läuft Ihnen die Wange herunter und landet auf Ihren Lippen. Am Salzgeschmack nehmen Sie ihn wahr. Vielleicht sind Sie gerade in einer philosophischen Stimmung und denken: Besteht nicht das Meer aus unzähligen Wassertropfen?! Sie sind immer da aber für einen bedeutungslos, bis man sie wahr-nimmt, einer zu einem konkreten Ereignis wird. – Sie denken weiter. – Ist das Leben nicht genauso wie das Meer? Die Anzahl der Möglichkeiten irgendwo irgendwann zu sein, Menschen zu begegnen und Wege zu gehen ist unendlich groß. Immer dann, wenn wir uns entscheiden – den Ort, die Zeit, die Ausbildung, den Beruf, die Firma, den Partner, Kinder usw. – erschaffen wir die Ereignisse, die konkret unser Leben bestimmen. Was passiert mit den unzähligen anderen Ereignismöglichkeiten, die wir nicht wahr-genommen haben? Jeder normale Mensch würde jetzt antworten: Sie existieren nicht! – Ist da nicht ein logischer Bruch in unserem Denken? – Keiner wird bestreiten, dass das Meer in jedem Augenblick aus unzähligen Wassertropfen besteht, unabhängig davon, ob wir gerade den einzelnen als Ereignis konkret wahr-nehmen oder nicht. Könnten nicht auch das Leben aus unzähligen Ereignismöglichkeiten bestehen, die außerhalb unserer wahr-genommenen Ereignisse auch stattfinden? –

Diese Frage ernsthaft zu diskutieren ist keine esoterische Spinnerei. Als in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts die Atomphysiker um Werner Heisenberg und Niels Bohr in ihrem berühmten  Doppelspaltexperiment die Phänomene in der subatomaren Welt der Quanten beobachteten und berechneten, kamen sie zu der revolutionären Erkenntnis, dass ein Ereignis nur dann real ist, wenn wir es wahr-nehmen (im Experiment: beobachten und messen). Etwas ist real, weil wir es wahr-nehmen. Zuerst glaubte man, dass das Meer der anderen Ereignismöglichkeiten (im Experiment: Die Welle) im Moment des konkreten Wahr-nehmens aufhört zu existieren (im Experiment: Die Welle der Möglichkeiten kollabiert in das konkrete Ereignis). Über weitere Experimente und Berechnungen ist man dann zu der Erkenntnis gelangt, dass die anderen Ereignismöglichkeiten parallel in anderen Universen stattfinden (Viele Welten Theorie) und dass sie über Raum und Zeit hinaus miteinander verbunden sind.

Zwei Fragen drängen sich auf. Erste Frage: Was bedeutet das für unser tägliches Leben? – Die zweite Frage, deren Antwort auf die der ersten hinweist, lautet: Warum ist in den Worten Wahr-Nehmung und wahr-nehmen ein Bindestrich? –

Beginnen wir mit der Beantwortung rückwärts. Die Interpretation der Quantenmechanik läßt keine andere Erklärung zu: Wahr-Nehmen ist nicht nur der phsyiologische Akt des Sehens, Hörens, Tastens usw und die Verarbeitung der Daten durch unser Hirn, sondern enthält mit dem Tätigkeitswort „nehmen“ proaktives Handeln. Ereignisse passieren uns nicht, sondern wir entscheiden, ob und wie sie stattfinden. Daraus folgt: Wir sind keine Opfer in unserem Leben sondern frei. Wir entscheiden darüber, ob eine Prüfung grauselig wird oder ein Erfolg. Wenn unser Kind schlecht in der Schule ist, entscheiden wir als Eltern über die Ursache und verhalten uns entsprechend. Glauben wir, die Ursache sei Faulheit und Renitenz, reagieren wir mit Druck und Diszplinierung, deren Erfolg, wie die Erfahrung zeigt, mehr als zweifelhaft ist. Wenn wir wahr-nehmen, dass der Unterricht des Lehrers oder Nasenfaktor die Ursachen ist, reagieren wir unweigerlich mit Empathie und Liebe für unser Kind. Unser Verhalten ändert sich und , oh Wunder, unser Kind auch.

Wenn Du einen Menschen verändern willst, ändere Deine Gedanken. Quantenphysik kann man auch als Kalenderweisheiten bekommen. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass das ,was im Kleinen funktioniert, nicht auch im Großen Erfolg hat. Hartz IV Empfänger, Kapitalisten, Linke, Supermächte, Schurkenstaaten und Terroristen sind Wahr-Nehmungen, die Ereignisse realisieren lassen, die unser Leben immer wieder in KO Alternativen führen. Gut und böse, stark und schwach, klug und dumm, wert und unwert sind Wahr-Nehmungen, die Kriege verursachen. Die Quantenphysik sagt uns, dass wir nie Zugang zu dem Meer unendlicher Ereignismöglichkeiten (im Experiment: Die Welle) bekommen können, denn jeder Gedanke ist ein konkretes Ereignis. Aber wir könnten die Anzahl der möglichen Ereignisse vergrößern und die Verbundenheit aller möglichen Ereignisse nutzen, in dem wir lernen, Fragen zu stellen und zuzuhören:

Wie geht es Dir? – Warum tust Du das? – Was kann ich tun? – Was können wir gemeinsam tun? –

Die Umsetzung in ethisches Verhalten haben Natur- und Geisteswissenschaftler in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts in der sog. Kybernetik der 2. Ordnung konkretisiert. Wenn Politiker sie kennen und danach handeln würden, es gäbe weniger Kriege. Wenn Sie sich auf diese andere Denkweise einlassen, wird sich ihre Leben verändern. Versprochen. Hier ist sie beschrieben. 

http://www.kamus-quantum.de/ethischekybernetik